Der Standort Deutschland gehört weltweit zu den Vorreitern, wenn es um die Entwicklung und Einführung neuer Technologien innerhalb der Gießereibranche geht. Die Forschungslandschaft im Ingenieurwesen ist in Deutschland einzigartig. Dies gilt insbesondere auch für den Gießereibereich. Im Gegensatz zu nahezu allen anderen Ländern gibt es in Deutschland noch eine klassische gießereiorientierte Forschung, die sogar durch die zunehmende Durchgängigkeit und Vernetzung mit dem Maschinenbau wächst. Die Arbeitsfelder der deutschen Hochschulen reichen beispielsweise von der Prozess- und Werkstofftechnik über Qualitätsmanagement bis zum Umwelt- und Arbeitsschutz.
Aktuelle Schwerpunkte und Projekte an den Forschungsinstituten sind unter anderem:
Dauerformguss, Leichtmetallgusswerkstoffe, Sandguss, Feinguss, Hochtemperaturwerkstoffe sowie Numerische Simulation.
Infiltration keramischer Preforms, Herstellung hochpartikelhaltiger Druckgussbauteile, Alterungsvorgänge bei Zinkdruckgusslegierungen, Salzkerne beim Druckgießen.
Neue Leichtbauwerkstoffe und Anwendungen auf Aluminium- und Magnesiumbasis.
Innovative schirmungsfreie und kostengünstige Bremsscheiben, Mechanismen der Graphitausscheidung in Fe-Si-C-Legierungen, Energieeffizienz von und Optimierung von Aluminiumschmelzöfen, Wasserglasformverfahren, Umweltverträgliche Formmaterialien.
Verarbeitung von Stahl, NE-Metallen, Hybrid-, Polymer- und CFK-Materialien in der Produktionstechnik, Werkzeugbau, Engineering- und Planungsprozesse.
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (Bachelor)
Werkstofftechnik(Master)
Maschinenbau, Vertiefung Gießereitechnik (Bachelor; Master)
Einige neue und innovative Entwicklungen, die bereits erfolgreich in einigen Gießereien umgesetzt werden, sind an dieser Stelle gesondert zu nennen:
Rund 77% der NE- und 53% der Fe-Gussteile finden Ihre Abnehmer im Straßenfahrzeugbau. Der bereits begonnene Wandel hin zu E-Mobilität wird daher eine tragende Rolle im Gießereiwesen spielen. Das 3D-Druckverfahren stellt hier den neuesten Trend in der Fertigungsindustrie dar. Durch die geringeren Produktionskosten, die hohe Gestaltungsfreiheit und die sehr geringe Lagerhaltung ist es bereits jetzt möglich Kernschießmaschinen durch 3-D-Printer zu ersetzen. Durch die höhere 0,2 %-Dehngrenze und höhere Dehnung gegenüber den perlitischen Sorten von Gusseisen mit Kugelgrafit (GJS), ist hochsiliziumhaltiges GJS ein Werkstoff mit Zukunft. Vorteile dieser Werkstoffe für den Gussanwender sind bessere Bearbeitbarkeit und gleichmäßige Härte- und Festigkeitsverteilung im Bauteil. Gleichzeitig resultiert daraus die Möglichkeit der Verringerung der Wanddicken (Leichtbauweise) mit dem Hintergrund der Energie- und Rohstoffeinsparung.
Eine Übersicht über alle Forschungs- und Ausbildungsstätten für Gießereitechnik in Deutschland finden Sie auf der Seite der FVG.
BDG - Bundesverband der
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